NOX 2025

NitrolympX Hockenheim | 29.-31. Ausgust 2025 | Rico Anthes Quartermile

Die Nitros 2025 waren unter dem Strich nicht so verregnet, wie es noch am Dienstag, Mittwoch davor aussah. Ein kurzer Schauer am Samstag, das war es mit Regenunterbrechungen. Alle Finalläufe konnten ausgetragen und die Siegerinnen und Sieger gekürt werden. Was will man mehr?

Klar will man mehr, immer. Mehr Top Fueler, dazu noch ein paar Fuel FC’s. Ein 32er Pro Mod Feld und 4 Qualirunden für die Sportsman Klassen (mindestens). Dazu noch einen vierten Veranstaltungstag und günstigere Eintrittspreise.

Da wir nicht bei Wünsch dir was sind, sondern bei einer zum 38sten Mal ausgetragenen Veranstaltung, die es immer noch gibt, die dieses Jahr sogar einen Besucherrekord verzeichnen konnte, kann der Hockenheimring und der BMC Hockenheim nicht alles falsch machen. Sprich, es wird vieles richtig gemacht für das NitrolympX Publikum.

Die FIM Europameisterschaft (so wie die FIA EM auch) besteht dieses Jahr aus 4 Rennen, Santapod im Mai, Tierp Anfang August, den NOX und eine Woche später den Finals, wieder in Pod.

Zu den einzelnen Klassen: Pro Stock Bike, zwei Deutsche stehen bei den NOX im Finale, der amtierende Meister Jörg Lymant und Karl Heinz Weikum. Weikum gewinnt und man muss feststellen, dass das Bike von Karl Heinz endlich schaltet und schnell läuft. Das Jörgs Bike noch in der Abstimmungsphase (?) ist, nachdem er über Winter so ziemlich alles im Motor geändert hat, wie er beim Main Event berichtete. Sie liegen mit dem Führenden Bertrand Maurice quasi gleichauf. Am Renntag in Pod wird sich die Meisterschaft entscheiden. Wer weiter kommt als die anderen gewinnt das Ding.

Weikum

Super Twin Bike: Carsten Hormann, noch neu in der Klasse hat immer wieder mit Gremlins am Bike zu kämpfen. Seine 7.5 Sekunden brachten ihn ins Feld, zur ersten Runde konnte er nicht antreten. Bei Christian Jäger läuft es langsam wieder, der Veteran in dieser Klasse hat sich in den vergangenen Jahren rar gemacht, öfter mal die Gitarre in seiner Band Snakebite geschwungen, als die Nitrokelle ausgepackt. Hier lief das recht neue Setup das erste Mal geradeaus und flott. 7.1 Sekunden brachten ihn ins Feld, in Rd1 lief es dann mit 8 Sekunden nicht so optimal und er schied aus.

Jäger

Im Finale trafen sich zwei Bikes, die nicht von der Stange kommen. Per Bengtson mit dem Beast, parallel Twin mit mörder Sound gegen Marcus Christianssen mit dem zierlichen „Sauger“ Leichtbau Bike. Christianssen gewinnt und führt in der EM mit zwei Rennrunden. Das wird für den Schweden schwer, die Meisterschaft noch zu holen.

Bengtson

Super Street Bike: Clemens Walleit fährt beim letzten EM Lauf in Tierp neuen Deutschen Rekord, mit der ersten 7.0er Zeit, die jemals von einem Deutschen in dieser Klasse gefahren wurde. Hier in der Quali gelingt ihm eine 7.26er Zeit. Reicht gerade für Rang 15. Rekord Bump Spot, der 16te fährt eine 7.29er Zeit. Wahnsinn. Das gab es noch nie. Ricardo Grauer, Wallys Sohn ist mit (ich glaube einer PB) einer Zeit von 7.37 Sekunden gar nicht im Feld. Wally scheidet in Runde 1 gegen Alan Morrisson aus, der später im Finale steht und gegen Jake Mechaell verliert.

Top Fuel Bike: Der EM Führende Rickard Gustaffson ist nicht in Hockenheim. Er fährt in Mosten, einer der Bike Dragracing Veranstaltungen. Leider gibt es in diesem Jahr eine Terminkollision, die NOX sind 2025 ja eine Woche später als normalerweise. Stuart Crane gewinnt mit seinem sauschnellen (6.2er) Funnybike gegen das noch recht neue Finnische Bike von Jerre Rajaniemi. Von dem Bike kann man in Zukunft noch so einiges erwarten. Somit ist Gustaffson immer noch der Führende in der EM.

Rajaniemi

FIA Junior Bike: Ein Deutscher Vertreter, Leif Erik Braune, er scheidet leider in Rd 1 aus. Leah Morrison gewinnt im Finale gegen Allia Lester.

Braune

Bei den Nationalen Junior Bikes gewinnt Leif Erik dafür. Er steht im Finale gegen Feline Groß. Leif Erik ist auch der neue MSJ (Motorsport Jugend des DMV) Meister 2025.

Lina Wolf

Bei den vierrädrigen Junioren stehen am Ende zwei junge Damen im Finale. Lina Wolff mit dem Funnycar, gegen Emely Schaupp. Lina gewinnt in einem sehr spannenden Finale.

Top Fuel: Jndia, Liam Susann… Drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Jndia ist Top Qualifyer und hat einen Byerun ins Finale. Liam Jones ebenfalls. Seine Gegnerin musste nach der Quali die Segel streichen. Nach einem Feuerball war am Dragster vor Ort nichts mehr zu tun. Somit stehen Liam und Jndia im Finale, was die Schweizerin gewinnt.

Callin

In Pro Stock hat Jimmy Alund die Welt wieder zurechtgerückt. Robin Noren hat ihn in Tierp im Finale geschlagen. Sowas gab es selten. Jimmy konnte sich in Hockenheim revanchieren. Henry Riehl vom Team Sturhan, im schwarzen Mercedes Pro Stocker schlägt sich als einziger nicht Skandinavier beachtlich in dieser Klasse. Er schied aber in Rd. 1 gegen Noren aus.

Alund

Top Methanol: Vorne weg. Werner Habermann Racing ist immer noch schlagkräftig. Die mehrfachen Europameister Timo und Dennis fuhren außer Konkurrenz ein paar „Showläufe“. Ich hoffe inständig, dass dieses Bild 2026 wieder zur Normalität gehört und die beiden im Wettbewerb mitfahren. Sie sind immer noch  „Sauschnell“.

Timo Habermann

Im Wettbewerb dann ein Novum, Silvio Strauch und sein Engine Ghost Team gewinnen die Klasse. Der Dragster / das Chassis ist neu. Es neigt immer noch dazu zu “bocken“, fängt aber langsam an schnell zu werden. Im Finale gewinnt er gegen Sandro Bellio im FC. Er schlägt ihn an der Ampel und auf der Strecke. Wohlverdienter Sieg des sympathischen Teams aus Sachsen. FC Legende Jürgen Nagel konnte am Wochenende mit flotten Zeiten bestechen, schied aber in Runde 1 gegen Silvio aus.

Strauch

Pro Mod: Ein paar Deutsche Nennungen. Das freut mich sehr, die „Hot Rods from Hell“ sind nicht nur meine Lieblingsklasse. Kuno, Winter, Ekert, Strobel, Reinhard. Alle fünf schieden aber in Runde 1 aus. Im Finale trafen sich dann Jerre Rantaniemi, der amtierende Europameister und Marc Hartefveld im grünen Superbird. Harteveld fährt ein Rotlicht, doch dann geschieht das, was ein Rotlicht aufhebt. Jerre verlässt seine Bahn. Im Dragracing das schlimmste was man tun kann. Somit wird dem Holländer der Sieg zugesprochen. Was für eine 10sekündige Achterbahnfahrt für beide Teams (vom stagen an gerechnet natürlich).

Harteveldt

Pro Comp:  Ein klangvoller Name im Dragracing. Epische Schlachten wurden damals unter dem Banner Pro Comp ausgetragen. Dragster gegen Funnycar, mit Methanol im Tank. Bei den NOX gibt es seit letztem Jahr die Klasse PC Doorslammer. Heads up, Pro Tree, „run what ya brung and you better bring enough“. Türenautos, Gölfe, AMXes, Bel Airs… Gewonnen hat kein Ranft, Welte, Bayer, oder Engländer, nein, der Orangli Fahrer, Bel Air Lachgas Power aus der Schweiz. Gratulation an Rene Ehrismann. Freut mich sehr für dich. Er gewinnt gegen das Monster von Paul Diubek, Respekt.

Ehrismann

Pro ET, traditionell die größte Klasse bei den NOX wurde von Rilana Dold gewonnen. Sie pflügt sich durch das Feld und hinterlässt mit ihrer Corvette keine Spur der Verwüstung, aber bestimmt einige gebrochene Racerherzen, weil sie unpfleglich behandelt wurden und ausgeschieden sind. Im Finale gewann sie gegen Harald Geuß im Opel GT, einem Stück deutscher Dragracing Geschichte. Ich glaube zu wissen, dass Rilana eine Wiederholungstäterin in Sachen NOX Siegerin ist, oder?

Rilana Dold

Supro ET: Ich war als Pitmarshal für die Klasse zuständig. Fantastische Fahrzeuge und Fahrer. Unter dem Strich war Alain Dürr aus der Schweiz mit dem V8 Alfa gegen den Mustang von Franz Aschenbrenner im Finale. Franz verlor ganz knapp gegen Alain. Für den Baseler muss dies ein ganz besonders emotionaler Sieg gewesen sein. Das kann ich mir zumindest vorstellen. In der DRU Supro ET Challenge spielen beide noch um den Sieg mit. Erstaunlicherweise gab es in der Quali ungewöhnlich viele Ausfälle, Getriebe- und andere Schäden.

Dürr

Super Gas: Ein kleines Feld macht sich auf die Reise, Philipp Daud vom Dragon 2000 Team, tut es wieder. Er gewann hier mit seiner alten Nova schon Pro ET, nun auch Super Gas, gegen Marianne Wisotzke.

Daud

Super Comp: Die Super Klassen bekommen wieder etwas Aufschwung, mach Bracketracer mag wieder den Pro Tree fahren. In SC gewinnt Gerd Habermann gegen den Luxemburger Sam Weyland, der dieses Mal mit dem Dragster, nicht dem Käfer antritt.

Schöninger

Funnybike, Thomas Joswig in Runde eins ausgeschieden. Marcus Laur fährt im Halbfinale eine neue PB von 6.8 Sekunden. Gerd Caspari mit der Buell verliert im Halbfinale mit seinem „Pro Stocker“ mit 7.1 Sekunden gegen Olie. Mit der 7.1 wäre er der schnellste bei den Pro Stockern. Kommt da 2026 der Aufstieg zu ner EM Klasse? Im Finale verliert Laur gegen Mike Olie aus den Niederlanden.

Joswig

ET Bike, ebenso eine große Klasse, Falk Odenthal gewinnt hier. Sein Gegner Troupkos ist losgefahren, bevor die Ampel loslief.

Super Comp Bike: Panos Charchalakis gewinnt vor P. Merite.

So, das war es wieder für die NOX.

Nächstes Jahr wieder am alten Termin, 3. Augustwochenende.
Grüße, Küsse,
Markus Münch.

Photos: Henrik Vormdohre, Roland Schenker, Volker Siefert.

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