Main Event | Santa Pod | 2019

Main Event 2019 aus Fan-Sicht

Endlich war es wieder so weit, nach der langen Winterpause machten wir uns am Mittwochabend zu dritt auf gen Santa Pod. Es lief wie am Schnürchen, der Transit verrichtete gute Dienste, es gab keinen Stau und in Dünkirchen mussten wir nur ein paar Minuten auf die Fähre warten.

Santapod Higgs

Mal schnell an London vorbeigehuscht und schon waren wir on the road again auf der M1 Richtung Norden. Wie immer wurde dann am Tesco-Supermarkt aufmunitioniert, bevor es ins wenige Kilometer entfernte Pod ging. Dort angekommen gings erst mal ins Fahrerlager, den üblichen Verdächtigen „Hallo“ sagen und Fachsimpeln.

Fachgespräche

Der Schweizer Pro Mod-Pilot Marcus Hilt hatte nach einem kapitalen Motorschaden bei den Finals 2018 einen neuen Motor mit einem neuen Blower am Start und bekommt dieses Wochenende für´s Setup Unterstützung aus den USA (wie immer von Camp Stanley). Drücken wir die Daumen!

Norbert Kuno und sein Team haben bei ihrem Dodge Avenger auch ein paar Updates reinoperiert, unter anderem andere Reifen und eine neue Kraftstoffpumpe. Damit soll die FÜNF auf der Zeittafel endlich herbeigeschworen werden. Doch es sollte komplett anders kommen…

Kuno

Marco Maurischat hat den Helm an den Nagel gehängt und seine Pro Mod – Corvette C1 an den Engländer John Tebenham verkauft. Er hat es sich aber nicht nehmen lassen, am Main Event vorbeizuschauen. Es hat uns gefreut.

Tabenham

Florian Übel aus Bayern möchte in der Klasse Competition Eliminator mitmischen und versucht, die kleinen Gremlins aus seinem Ford Mustang zu vertreiben. Probleme mit dem Getriebewandler bzw. der Getriebeölkühlung haben letztes Jahr zu Ausfällen geführt, schau mer mal, was diese Tage drin ist.

Uebel

Zusätzlich bringt er seinen beiden Jungs Felix und Lukas schon mal bei, wie man ein guter Dragracer wird. Die beiden wollen bei den Junior Dragstern das Feld aufmischen.

Felix gegen Lucas Schmit Lukas vs. Felix

Oliver Krautberger aus Österreich ist in der Klasse Super Pro ET gemeldet, er war bereits am Wochenende zuvor beim Doorslammer-Event mit seinem Chevy Monte Carlo dabei. Ein nicht klar zu identifizierendes Geräusch am Motor führt zu einem gewissen Unwohlsein, Oli und sein Team sind dran und versuchen, das Ding zu schaukeln.

Krautberger

Bei den Super Street Bikern hatte Erich Gruber aus Österreich bei Tests das Getriebe zerlegt und ist nun mit neuem Setup dabei, sucht aber noch die richtige Einstellung für die Kupplung. Er wird sie finden und noch für eine Überraschung sorgen!

Knut Möller aus Norddeutschland fuhr beim Testen eine 8,0, sein Ziel ist es, dieses Wochenende seine Personal Best von 7,5 zu knacken. Bei ihm ist die Teilnahme an allen FIM-Rennen geplant. Diese werden in Ungarn, Pod und Hockenheim gefahren (sowie seit ein paar Wochen bekannt auch in Tierp) Knut würde auch gerne in Schweden fahren und testen, dort geltende strengere Regeln (z.B. bleifreier Sprit als Vorgabe) machen das aber etwas komplizierter.

Möller

Das SSB-Urgestein Clemens Walleit aus Berlin hat auch wieder die Hühner gesattelt und versucht mit seinem Kumpel Sven ins 16er Feld zu kommen und vielleicht die PB von 7,599 zu knacken. Bei einem 22er Starterfeld mit vielen guten Fahrern keine Selbstverständlichkeit für das kleine Team.

Walleit

Wie immer beim Main Event war das Starterfeld beim Testtag nicht von schlechten Eltern, von Pro ET über SSB zu Top Fuel war alles am Start.

Das Highlight des Test-Days war die 6,98 des SSB-Fahrers Mathias Bohlin aus Schweden. Was ein cooler Auftakt… Einmal schnell schlafen, dann war´s soweit, es ging endlich los!

Freitag, Sportsman-Tag. Im alten Dodge Avenger von Norbert Kuno war Matt Peters am Start, um in der Klasse Super Pro ET seine Lizenzläufe zu machen, was aber leider nicht funktioniert hat, weswegen wir ihn nur einmal am ganzen Wochenende gesehen haben.

Oli Krautberger hat Q1 bis Q3 ausgelassen, um sich nochmal intensiv dem Motorengeräusch zu widmen. Ohne Erfolg. In Q4 hat er eine 9,7 gefahren, in Q5 eine 9,5. Ziemlich weit weg vom 8,99er Dial-In. Da stimmt was nicht. Also weiter mit der Fehlersuche.

Line Up

Flo hat Q1 ausgelassen, um seine Jungs mit den JD zu unterstützen. Competition Eliminator kam blöderweise direkt nach den JD, weswegen es etwas schwierig war, alles unter einen Hut zu bekommen. Flo hat in Q2 nach der Achtel abgebrochen, da geht noch was! In einer späteren Quali sah die Sache besser aus, das Burst Panel fand´s nicht so pralle und hat sich nach einem Backfire, also einem Rückschlag, verabschiedet. Na ja, es waren ja noch drei Tage übrig, um das in den Griff zu bekommen.

Burst Pannel, „gebursted“

Sehr interessant war auch wieder die Klasse Street Eliminator.

Der sehr schön aufgebaute Ford Capri III von Anthony Higgs ist mir als Fan von Autos aus dieser Epoche sofort aufgefallen, leider  war es nur ein kurzer Auftritt. Im Auslauf nach Q1 waren plötzlich schwarze Rauchschwaden zu sehen. Ganz schlecht. Die Halteleiste für die Einspritzventile hat sich verabschiedet, das System wurde undicht und dadurch hat sich der ganze Sprit im Motorraum verteilt und natürlich sofort Feuer gefangen. Der Wagen ist zwar nicht abgebrannt aber die Bilder sprechen für sich. Das wird dieses Wochenende ganz sicher nix mehr…

Higgs Capri Higgs

Ein Ford Transit mit V8 Biturbo. Mal was ganz anderes! Der Besitzer Ashley Cooper schraubt seit 20 Jahren an dem Wagen hat jetzt eine Kombination gefunden, mit der er zufrieden ist.

V8 Transit

Ein etwas in die Jahre gekommener Austin Cortina mit Lachgas-V8 war der typische Wolf im Schafspelz.

Der bereits bekannte Chevy 210 (Ugly Sister) von Andy Bond ist mit seiner 7,08 zur Zeit der schnellste SE in UK. Mit Straßenzulassung… Herrlich!

„Hässliche Schwester“, Andy Bond, 6 Sekunden Straßen Auto.

Am Ende des Tages sieht die Qualifikation aus deutschsprachiger Sicht bei den Sportsman folgendermaßen aus:

Comp Eliminator, Dirk Peiler im Dodge Dart auf 5, Florian Uebel im Ford Mustang auf 8

Super Comp, Dominik Schlieper im Karmann Ghia ist nicht gefahren (das Getriebe hat er am Doorslammers Wochenende geschlachtet und ist beim Main Event nur Zuschauer), Arndt Putzmann im Käfer auf 13 (aber auch raus, da ein Nockenwellensensor irreparabel zerstört ist).

Schlieper mit defektem Getriebe

Super Pro ET, Jens Könnecke im Oldsmobile auf 7, Marc Henney im Ethanol Guzzler auf 11, Oliver Krautberger im Chevy Monte Carlo auf 39.

Marc Henney im Ethanol Guzzler

Pro ET, Andre Nahler im Beetle auf 27, Jill Kemp auf 28.

Junior Dragster, Lukas Schmidt auf 8, Felix Schmidt auf 22.

Nicht zu vergessen ist die Klasse Top Doorslammer, die alles vereint, was das Herz aufgehen lässt. Kompressor, V8 und Türen, die funktionieren, daher auch der Name. Die guten Stücke fahren bis in die mittleren 5er Zeiten rein, Wahnsinn… Der Deutsche Ingo Ekert war mit seinem Dodge Challenger am Start und hatte etwas Probleme. 2x ging das zwangsbeatmete Herzstück nach dem Burnout aus, Streckenchef Ian Marshall hat ihm trotzdem nochmal eine Chance gegeben.

Ingo Ekert, Top Doorslammer im FIA legal Pro Mod

Es war ein schöner Tag, den wir Abends mit Burgern und Cider beim Team Krautberger mit dem Lonesome Dragstripper ausklingen ließen. An dieser Stelle nochmal danke für alles! Sehr geil war´s!

Dann war´s soweit, am Samstag waren Sportsman und zwei Pro-Sessions angesagt. Bei den Competition Eliminator hat Flo seinen 7,6er Index mit 7,15 deutlich unterboten. Soweit, so gut. Aber bekanntlich ist dort, wo viel Sonne ist, auch viel Schatten. Dieser Schatten hat sich mit einem großen BOOOM angekündigt, im Zielbereich ist die Motorhaube des Mustangs abgeflogen, das Burst Panel hatte schon wieder keinen Bock zu bleiben, wo es hingehört. In den Pits hat sich herausgestellt, dass es zwar keine Kernschmelze gab, wohl aber eine Kopfschmelze. Das kleine Privatteam hatte keine Ersatzköpfe dabei, somit waren sie für dieses Wochenende raus. Schade, wir haben die Daumen mit allem gedrückt, was wir hatten. Vielleicht geht ja bei den JD noch was…(„wieviel Ladedruck fährst du? 50 PSI, Oh, OK… alles klar.)

Kopf von Florians Mustang, nach mehrmaliger 50 Psi Behandlung

Bei den Pro Mods gings etwas holprig los, bei den ersten beiden Paarungen gab´s in der Shutdown-Area Unfälle bzw. Berührungen mit der Mauer. Dank der professionellen und emsigen Arbeit der Streckencrew hielten sich die Verzögerungen in Grenzen. Bei Marcus Hilt hat der Reifen nicht das gemacht, was er soll und hat geshaked, nach der Achtelmeile hat Marcus gelupft und abgebrochen.

Mats Erikssons neuer Green Gobblin

Norbert tastete sich von unten ans Limit ran und fuhr eine vorsichtige 6,9. Eine geile 5,89 off the Trailer, also mit einem Setup ohne vorherigen Versuch, hat Jan Ericsson mit seinem orangefarbenen Chevy Camaro auf die Strecke gebrannt, was eine Paarung später vom amtierenden Europameister Jimmy Alund im Old´s 51 mit einer 5,86 getopt wurde. Wahnsinn…

Die erste Top Fuel – Quali begann mit einer ziemlichen Sauerei, die dem Engländer Tethys mit dem Dragster vom Team Erbacher passiert ist. Kein Fahrer und kein Team macht sowas mit Absicht. Manchmal isses halt einfach so und die braune Masse läuft bergauf… Kurz darauf gab´s als Goddie die 3,88 von Liam Jones. Was für ein geiler Auftakt!

Anita

Das Ende der ersten Pro-Session markierten die SSB, Knut´s 7,81 ist ein guter Beginn, genauso wie Wally´s 7,66 und Erichs 7,64. Noch schöner war die 6,97 von Mogens Lund. So macht´s Spaß!

Q2 der Pro´s.

Marcus Hilt wird schon wieder vom Tireshake heimgesucht, das Pro-Dutch-Team um Michel Tooren fährt endlich in die 5er – Zeiten rein, was zu riesiger Freude beim Team führt. Gratulation! Marck Hartefeld ist mit seinem bildhübschen und neu aufgebauten Plymouth Superbird mit 6,04 top unterwegs. Das Team hatte letztes Jahr in Pod einen Unfall, bei dem das Renngerät Feuer fing und ziemlich beschädigt wurde. Umso besser, wenn´s jetzt gleich so flutscht. Der Avenger von Norbert wurde zurückgezogen, schade…

Harteveldt

Bei den Top Fuelern ist Stig Neergard in die 3er Zeiten gefahren und auch Jndia Erbacher, die Tochter der Schweizer Dragracing-Legende Urs Erbacher, hat die Schallmauer mit 3,94 endlich durchbrochen. Glückwunsch!!! (Tuning by Brian Coradi, ehemals Snap on FC von Cruz Pedregon, mit dem wir uns in Pomona ’17 das Hotel geteilt haben).

Jndia Erbacher

Ein Highlight dieser Session und ein echter Leckerbissen war die Side-by-Side 3,8 von der amtierenden Europameisterin Anita Mäkelä  (3,87) und Liam Jones (3,89), was der schnellste Side-by-Side-Lauf Europas war. Sensationell!!!

Bei den Sportsman war die Lage am Ende des Samstags so:

Top Doorslammer, Ingo Ekert im Dodge Challenger auf 7.

Comp Eliminator, Dirk Peiler auf 7, Florian Uebel auf 3.

Super Comp, Arndt Putzmann auf 14.

Arndt Putzmann unter Beobachtung von Wolfgang Efferz

Super Pro ET, Jens Könnecke auf 8. Marc Henney auf 14, Oliver Krautberger auf 42.

Pro ET, Andre Nahler auf 27, Jill Kemp auf 28.

German Vee Dubs… Jil Kemp, Andre Nahler

Junior Dragster, Lukas Schmidt auf 11, Felix Schmidt auf 21.

Aus Sicht der Zuschauer soweit ein schöner Tag, den wir Abends wieder mit Burger und Cider ausklingen ließen. Ein Traum…

Sonntag, letzte Möglichkeit, um sich für einen guten Platz im Feld zu qualifizieren. Oli hat am Samstagabend den Fehler an seinem Monte Carlo aus Österreich scheinbar gefunden, das Gasgestänge hat nicht so funktioniert, wie es sollte. Das komische Motorengeräusch war nach Austausch des Sprits ebenfalls eliminiert und guter Dinge und mit einem Dial-In von 8,88 ging er an den Start. Tja, Pustekuchen. Mit einer 9,52 war er bei einem 32er Feld auf Platz 42 und somit raus. Schade. Oli gibt nicht auf und hofft auf eine Startmöglichkeit als Alternate in Elimination eins. Und irgendwie lief der Wagen immer noch nicht so, wie erhofft. Also weitersuchen…

Interviev mit Jndia

In Q3 der Pro Mods, von Benni bei den Nitros auch gerne liebevoll die „Hot Rods from Hell“ genannt, kommt Kuno nicht über eine 6,4 hinaus. Zusammen mit Mechaniker Axel möchten sie in Q4 noch ein paar Änderungen einbringen. David Vegter knallt im Kompressor-Camaro eine heiße 5,80 hin,

TQ in Pro Mod, mit PB von 5,8 Sekunden. David Vegter.

Hilt ist ab der Achtelmeile schon langsam und bei ca. 1000 Fuß kommen schon die Schirme raus. Das Pro Mod Urgestein und einer der bekanntesten Fahrer, Fast Freddy mit seinem Pick Up, haut nach einem seiner legendär langen Burnouts eine 6,3 raus. Fast Freddy und sein Team wurden im Winter von einem üblen Feuer heimgesucht, das die Werkstatt ziemlich in Mitleidenschaft gezogen hat. Das Team hat es mit großen Anstrengungen geschafft, bis zum Frühling wieder alles einsatzbereit zu haben. Sehr geil, so können wir uns wieder an Burnouts laben, die über die Achtelmeile hinausgehen!

The Man, The Legend, Theee Fast Freddyyyyyyy

Leider hat danach fieser Fitzelregen angefangen und für eine Pause bis ca. 14.30 Uhr gesorgt. Ging ja noch, da haben wir in Pod schon ganz andere Wetterkapriolen erlebt… Also, weiter geht´s.

Der Nitro-Hunter, genauer gesagt der Deutsche Christian Jäger, ist mit seinem Super Twin Bike seit 2018 am Start und sucht noch nach einem optimalen Setup. Die 7,2 in Q3 war schon mal unterm Bumpspot, also der Zeit, die man unterbieten muss. Leider hat ein Teammitglied noch am Fallschirm gewerkelt, obwohl Christian die blaue Linie vor den Lichtschranken bereits überfahren hatte und gestaged war. Den erfahrenen Augen der Startercrew entgeht sowas nicht und hat dazu geführt, dass der Lauf ungültig ist. Was ein Pech…

Bei den SSBs war der Bumpspot bei 7,65, weswegen es uns sehr gefreut hat, dass Knut Möller mit einer 7,60 dann drin war. Leider war das ein kollektiver Irrtum. Die Anzeigetafel war nicht ganz ehrlich zu uns, die 7,6 war in Wirklichkeit eine 7,8, damit bleibt Knut draußen…

Q4 der Pro-Teams.

Kuno gegen Kim Kristiansen. Norberts Avenger kommt der linken Mauer bedrohlich nahe. Norbert bleibt aufm Gas, lenkt dagegen und die ganze Sache gerät out of Groove. Teilweise auf zwei Rädern mal links mal rechts, bevor der Wagen heftig mit der linken Seite gegen die Mauer donnert. Danach fährt er relativ langsam Richtung rechte Mauer. Da denkt man sich „BREMS doch!“ Norbert war aber wohl kurz bewusslos und der Dodge sich selber überlassen. Nachdem er nach dem Ziel rechts nochmal an der Mauer anschlägt bleibt er stehen und die Rettungskräfte sind sofort zur Stelle. Nachdem die ganze Bergungsaktion vermeintlich lange gedauert hat, kam natürlich die Sorge auf, dass was Ernsthaftes passiert ist. Das war zum Glück nicht so, abends saß Norbert wieder im Fahrerlager und hat den Unfall geschildert, er war also okay. Der Avenger hingegen nicht. Es war noch unklar, ob er wieder aufgebaut wird oder ob ein neues Fahrzeug herkommt. Wir sind darauf  gespannt und sind vor allem froh darüber, dass die ganze Sache im Endeffekt recht glimpflich ausgegangen ist. Hier sieht man wieder, wie hoch die Sicherheitsstandards in diesem Motorsport sind. Zum Glück.

Samukorov

Dem Gegner von Johansson war Dmitri Samurokov, es ging ihm fast so wie Norbert, er ist rechts beinahe in die Mauer, war links wie rechts kurz auf zwei Rädern und hat den Wagen zum Glück abgefangen. Was für ein wilder Ritt. Da hat Dmitri vielleicht auch eine neue Unterbuchse gebraucht, denn das war nicht nur Können sondern auch eine riesige Menge Glück. Das gehört auch mal dazu.

Der Fehlerteufel ging in dieser Quali-Session weiter. Zwei Paarungen kamen ohne gewertete Zeiten im Ziel an, weil die Zeitnahme beim Losfahren noch nicht aktiviert war, die Fahrer die Lichtschranken also viiiiiiel zu früh verlassen hatten. Nicht so bei Marck Hartefeld, er hat seinen Plymouth in 5,95s die 402,33 Meter runtergejagt. Endlich. Sehr geil. Weitere 5er Zeiten folgten noch, unter anderem auch bei dem seltenen Gast Andreas Arthursson im goldenen Turbo – Camaro von ´69 aus Schweden. 5,86, Sauber!!!

Arthursson, 5,75 Sekunden Pro Mod

Am Ende des Qualifyings waren bei den Pro Mods sage und schreibe ZEHN Fahrzeuge in den 5er Zeiten. Unglaublich. Das wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen. Irre, wie hoch das Niveau in dieser Klasse inzwischen ist! Aufgrund der Verzögerungen am Nachmittag wurde Q4 der SSB gestrichen, alle anderen Läufe wurden planmäßig durchgezogen.

Aus deutschsprachiger Sieht sah das dann so aus:

Supertwin, früher Supertwin Top Fuel (hört sich viel cooler an): Christian Jäger – 9, raus.

Pro Mod, Marcus Hilt – 24, raus; Norbert Kuno raus.

SSB, Mogens Lund – 2, Erich Gruber – 15, Clemens Walleit – 16, Knut Möller – 21, raus.

Top Doorslammer, Ingo Ekert im Dodge Challenger auf 7.

Comp Eliminator, Dirk Peiler auf 7, Florian Uebel auf 3, raus wegen Zylinderkopfschaden.

Super Comp, Arndt Putzmann auf 14 und raus wegen Defekt.

Super Pro ET, Jens Könnecke auf 8, Marc Henney auf 14, Oliver Krautberger auf 42, raus.

Pro ET, Andre Nahler auf 27, Jill Kemp auf 28.

Junior Dragster, Lukas Schmidt auf 11, Felix Schmidt auf 21.

Montag, Renntag, jetzt gehts um die Wurscht!

Des einen Freud, des andern Leid… Aus deutscher Sicht laufen die Eliminations nicht so richtig gut, leider sehen wir das rote Lämpchen des Christmastrees viel zu oft bei den Piloten.

Nicht bei den Juniors Felix und Lukas vom Team Skull Racing aus Bayern, sie waren zu langsam und somit zu weit vom Index weg.  Schade, beide sind in der ersten Runde raus. Better luck next time, Männers!!! Bleibt am Ball, ihr seid die Zukunft!

Super Pro ET: Jens Könnecke im gelben Oldsmobile hätte seinen Gegner Daniel Giles locker besiegt, er war deutlich näher am Dial-In dran. Das bringt leider nix, wenn man auch nur einen Hauch zu früh losfährt. Also ist er raus.

Könnecke

Marc Henney geht in seinem Ethanol Guzzler ebenfalls eine Idee zu früh aufs Gas und holt sich ein Rotlicht, auch er hätte gewonnen. Sehr schade. Und was sehen meine müden Augen? Obwohl Oli nur auf Platz 42 qualifiziert war, tritt er an. Also sind sage und schreibe neun Fahrer vor ihm ausgefallen bzw. konnten nicht antreten. Was ein Glück für Oli. Sein Dial-In ist 8,88, leider schafft er nur eine 9,15, was aber angesichts der zahlreichen Probleme während des ganzen Wochenendes doch ganz passabel ist. Wir sind gespannt, wie es weitergeht bei ihm.

Dirk Peiler fährt bei Comp Eliminator in Runde zwei leider rot,

BasDart, Mopar Rebellion, Dirk Peiler und Team

Ingo Ekert verliert mit 6,78 gegen Micke Nord (6,74) in Top Doorslammer. Arndt Putzmann ist in Runde eins bei Super Comp leider nicht angetreten, schaden am Nockenwellensensor. Ebenso nicht mal einen Qualilauf hat der „Lauch“ / der grüne Karman Ghia von Domenik Schlieper gesehen, bei den Doorspammers hat er sich die Woche zuvor das Getriebe kaputt gefahren.

Pro ET: Andre Nahler kassiert bei Pro ET ebenfalls ein Rotlicht, Jill Kemp ist an der Ampel zu langsam und verliert mit einem Holeshot, nachdem am Tag davor erstmal ein Ersatzgetriebe von Andre eingebaut werden musste.

Kemp, Nahler

Nachdem Q4 der SSBs gestrichen wurde, hatten einige keine Möglichkeit mehr, sich für´s 16er Feld zu qualifizieren. Das hieß aber auch, dass das Ergebnis von Q3 unverändert blieb. Der mehrmalige deutsche Meister Clemens Walleit war auf Platz 16 und hatte damit die Herausforderung kassiert, den Top Qualifier Steve Venables rauszuwerfen. Tricky, denn Steve war dieses Wochenende saustark und ist mehrmals in die 6er Zeiten gefahren. So kam es denn auch, Wally hatte Wheelies (!!! die machen nicht unbedingt schneller!!!) und letztendlich keine Chance gegen Steve. Schade, aber Wally hat gekämpft! Alles andere hätte uns auch gewundert!

Daniel Lences, Ungarn

Erich wiederum musste gegen Mogens Lund ran, der seinen zweiten Qualifikationsplatz auch nicht geschenkt bekommen hat. Aber, nicht vergessen, Erich hat schon mal den Venables-Clan nach Hause geschickt, weil die sich Kirschen vom Bäumchen gepflückt hatten. Wir schauen gebannt zu. Und was passiert? Moose hat massive Probleme und verliert mit einer 9er Zeit gegen Erich. Wer hätte das gedacht… Und es kommt noch besser. In der dritten Runde der SSB hat Erich´s Gegner Alex Hope ebenfalls Probleme, schaltet bei rund 300 Fuß aus und mäht auch noch einen Zeitnahme-Block um. Das war´s für ihn. Erich hingegen kommt mit 7,55 bis auf zwei Hundertstel an seine PB ran und ist im Finale. Wie geil! Seine Brüder im Startbereich freuen sich wie ein Schnitzel. Zu Recht.

Erich Gruber, Österreich, 60+, Runner Up in SSB !!!

Im Finale geht´s dann zur Sache, Steve Venables ist der Gegner. Schafft Erich die Sensation und schickt Steve heim? Na ja, nicht ganz. Steve ist wieder bärenstark und brennt eine 6,85 auf die Strecke, das ist neuer Europarekord. Und das alles ohne Slicks und ohne Wheeliebar, wohlgemerkt! Die Jungs sind irre. Jedenfalls hatte Erich heute keine Chance gegen den bärenstarken Steve. Macht aber nix, herzlichen Glückwunsch zum zweiten Sieger bei den SSB! Das hat niemand erwartet! Des gfraid uns!

Bei den Pros sieht standen am Ende folgende Ergebnisse fest:

Top Fuel: Anita Mäkelä gewinnt mit 3,84s gegen Maja Udtian

Anita M. aus Fin.

Top Methanol: Sandro Bellio brennt mit 5,53 und einem Holeshot Manty Bugeja (5,45) nieder.

Sandroooo Bellio

Pro Mod: Micke Gullqvist (5,83s) schlägt Mats Eriksson

Gullqvist

Pro Stock: Jimmy Alund gewinnt mit 6,59 gegen Michael Malmgren´s 7,96

Alund

Nitro Funny Car: Steve Ashdown übertrumpft mit 4,75 Kevin Chapman (5,58)

Phelps

Top Doorslammer: Caroline Strand (5,94) schlägt Mattias Wulcan (6,67)

Top Fuel Bike: Rikard Gustafsson´s 5,95 gewinnt gegen Glenn Borg´s 6,90

Gustaffson

Supertwin: Marcus Christiansen (6,50) gewinnt gegen Samu Kemppainen

Samu Kemppainen

Pro Stock: Janne Koskinen (7,23) schlägt Martin Bishop

Koskinen

Super Street Bike: Steve Venables´ 6,85 pulverisiert Erich Gruber´s 7,84

Junior Drag Bike: Der Blade Dummer gewinnt mit 13,66 gegen Meggie Talbot (Rotlicht)

On Top sei noch zu erwähnen, dass die Finalläufe von Anita (3,84) sowie von Steve (6,85) neue Europarekorde sind, Andy Bond´s 7,08 bei den Street Eliminator ebenfalls.

Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner und zweiten Sieger!!! Wer sich jetzt wundert, wieso hier bis jetzt kein Wort über das Team Habermann (Top Methanol) verloren wurde… Ganz einfach, sie waren nicht da. Zumindest nicht mit den Dragstern und auch in zivilen Klamotten wurden sie nicht gesichtet. Warum? Das kann man in einem ausführlichen Statement des Doppel-Europameister-Teams auf unserer Dragmag-Facebook-Seite nachlesen. Wir freuen uns, wenn wir die Jungs bei den Nitros und den Finals in Pod wieder sehen. Kommt zurück, Top Methanol ist ohne Euch nicht das, was es sonst immer war!!!

Einen kleinen Hoffnungsschimmer aus deutscher Sicht gibt es bei Top Methanol. Silvio Strauch (im ehemaligen Schöfer Dragster) hat sich inzwischen in Tierp mit einer 5,5 im Finale den zweiten Platz gesichert. Wir sind gespannt, wie´s da weitergeht!

Off Track sei noch eine Attraktion erwähnt, die an Coolness kaum zu überbieten ist. Rund um die Rennstrecke sind das ganze Wochenende zwei Omas auf ihren umgebauten Segways rumgefahren und haben mit cooler Mucke und groovy Moves für gute Stimmung gesorgt. Zu geil, sensationell. Mit Abstand die beste Off Track – Attraktion, die ich je gesehen habe. Im Internet sind die flotten Bienen unter grannyturismo.net zu finden.

Am Ende möchten wir Petrus unseren Dank hochschicken, denn im Endeffekt sind nur ganz wenige Läufe wegen des Wetters ausgefallen. Das kann in Pod ganz anders ausschauen…

Wir möchten uns auch bei allen Teams für die guten Gespräche, die gute Zeit und ein tolles Wochenende bedanken, besonderes Lob gilt wie immer Santa Pod und den Mitarbeitern und der Streckencrew, die wirklich ihr letztes Hemd gibt, um für top Bedingungen auf den 402,33 Metern zu sorgen. Danke auch an meine beiden Mitfahrer, es war wie immer relaxed und easy.

So, genug geschrieben, jetzt freuen wir uns erst mal auf die Nitros. Und schon so ein bißchen auf die Finals in Pod…

CU „Harry Hirsch“

mit kleinen Ergänzungen von Markus, dem „The Lonesome Dragstripper“ Münch. (so, jetzt isses raus, ich hab nen Ghostwriter…hahahahahaha)

Fotos: Harry , Markus

Text, Harry, Markus

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