Zerbst | 28.-29. August | Wettbewerb

Zerbst | 28.-29.8.2021

Gefühlt war es eine Ewigkeit, tatsächlich aber „nur“ zwei Jahre. Viel zu lange. Der Hunger nach Dragracing war echt groß und die coronabedingte Abstinenz von der Viertelmeile wurde am 28.08.2021 zum Glück endlich beendet. Normalerweise wären wir an diesem Wochenende alle zu den Nitros nach Hockenheim gepilgert aber nein, is nich…

Dann eben ab zur kleinen aber feinen Drag Racing Competition nach Zerbst in Sachsen-Anhalt. Der 1. AMC Dessau betreibt hier eine Quartermile auf einem ehemaligen Militärflugplatz. Am Freitag ging es schon mal gut los. Alleine der Anblick der Trailer, Rennwagen und Leute verzückte mich: Endlich ist mal wieder was los.

Nach dem einen oder anderen isotonischen Kaltgetränk war der Samstagmorgen ziemlich ernüchternd. Kalt, feucht, neblig. Von den Windrädern, welche uns umzingeln, waren nur die ersten 20 Meter sichtbar, der Rest hat sich in der Nebelsuppe versteckt. Na bravo.

Beim Pitwalk sowie beim „Rubberdance“ a la Ian Marshall auf der Strecke dachte ich mir: „Auweh, da babbt ja gar nix. Ob das was wird heut…“

Weit gefehlt. Als das Wetter besser wurde und die Strecke trocken war, ist der Fendt ein paar Mal auf und ab gefahren und hat Klebstoff verteilt. Und siehe da, schon war das Gripniveau ganz passabel. Und dann ging´s los:

Pro ET, Super Gas, Sportsman ET, ET Bike, Junior Drag Bike sowie die Junior Dragster waren am Start und haben die Qualifikationsläufe absolviert. In manchen Klassen bis zu sieben Stück (!!!) an der Zahl. Dazwischen war immer wieder die Klasse Test and Tune am Start. Ach, war das schön, mal wieder von donnernden V8 oder knatternden Juniors umgeben zu sein. Und es wurde noch besser, am Nachmittag kam sogar die Sonne raus.

Dass die Strecke durchaus brauchbar ist, belegen die 8er Zeiten, das Funny Bike (Mizlaf) hat sogar eine 7,63 reingebrannt.

Arndt Putzmann hat bei seinem Käferdesaster kräftig aufgerüstet und alles elektrifiziert. Nein, zum Glück kein E-Antrieb, aber Zündung und Einspritzung. Bei so vielen Modifikationen ist das richtige Setup nicht gleich gefunden, aber zumindest wurde es Lauf für Lauf immer besser.

Der Ascona A von Sandro mit einem V8 Biturbo ist letztes Jahr eine 8,5 gefahren. Leider hat sich am späten Samstagsnachmittag bei seinem Lauf ein Froststopfen verabschiedet. Auf dem eigenen Kühlwasser rutschend hat sich der Ascona im Uhrzeigersinn eingedreht. Er ist quer über die Strecke gerutscht und man hat sich noch gedacht: Könnte reichen, könnte reichen, komm komm… Nein, es hat leider überhaupt nicht gereicht. Im Gras angekommen sticht der Opel quer rutschend ein und überschlägt sich ein paar Mal. Schrecksekunde. Zum Glück steigt Sandro kurz darauf aus, Bernd ist mit seinem Medical Car in Form eines umgebauten Mustang schon zur Stelle. Zum Glück kein Personenschaden, der Ascona dürfte allerdings ordentlich was abbekommen haben. Sandro lässt sich nicht unterkriegen, er will den Wagen wieder aufbauen. Wir drücken die Daumen!

Calibra: VW R32-Maschine anstatt Opel-V6. Stilbruch? Nee, erlaubt ist, was schnell macht. Leider hatte er ein technisches Problem am Nachmittag.

Das längs eingebaute Kraftwerk am Golf I kann nur eins bedeuten: Allradantrieb, beim 16 Vampir, an diesem Wochenende fast im bereich seiner PB von 8.2 Sekunden unterwegs.

Prominenz aus Bayern: Super Gas/Super Pro ET – Urgestein Robert Gassner auf „Inspektionstour“ , hier bei Team Schumann Motorsport.

Gegge und sein Willys von Hillbilly Hellfire Racing hatten mit technischen Problemchen zu kämpfen. Nach einigen Modifikationen und deutlich zu zahmen Starts deutet vieles darauf hin, dass der Wandler seine besten Zeiten hinter sich hat. Also, ab nach Hause und wieder Schrauben.

Rauchzeichen und der Geruch von verbranntem Öl. Nicht gut… Team Vater und Sohn Widmann.

Hier wird mit allen Mitteln gearbeitet: Ladeluftkühlung mit Hilfe von Trockeneis. Hohe 8er Zeiten sind kein Problem.

Die DHRA war für das Timing zuständig und so sahen die Flowcharts bei den ET Bike aus:

ET Bike E1 (Erste Runde am Samstagabend, da ein 32er Feld anstand).

Guray Besken (win) – Lake Riley

Kon Sascha Härtisch – Senaichel Martis (win)

Marc Quattelbaum – Stefan Graff (win)

Rainer Hescher (win) – Lorens Bochnig

Weley Schweinsberger – Pauline Orei (win)

Hubert Franger (win) – Lutz Kreuzpeintner

Ramon Mobius – Inchomar Meulens (win)

Bernd Thome – Michel Schmidlin (win)

Jan Kamberg (win) – Sascha Hartl

Jonathan Raven – Travis Merite (win)

ET Bike E2

Guray Besken – Senaichel Martis (win)

Bye

Stefan Graff (win) – Rainer Hescher

Pauline Orei (win) – Hubert Franger

Inchomar Meulens – Michel Schmidlin (win)

Jan Kamberg – Travis Merite (win)

Irgendwann geht auch ein schöner Tag zu Ende, one more to come…

Der Sonntagmorgen war schon wieder feucht und neblig. Na ja, wird schon werden.

Der Chef himself und die schnellste Schnauze westlich des Ural, dieses Mal als Pit Marshal. Robin und Benni…

Die Buam…

Die Juniors Lukas und Felix vom Team Skull Dragracing sind leider beide in der ersten Runde am Sonntag rausgeflogen.

So sahen die Ladders aus:

Junior Dragster E1

Cheyenne Visser (win) bye

Lucas Potthoff (win) Felix Schmid

Thore Wolf – Chantal Wagner

Anna-Lena Scherschinski – Elenor Petzold

Lukas Schmid – Julian Guttzeit (win)

Super Gas E1

Andre Nahler – Marin Friedschrooter

Tony Brandes – Arndt Putzmann

Stephan Blauwitz – Marianne Wisotzke

Eberhard Keil – Marko Kuck

Pro ET E1

Thomas Bublitz – Jürgen Forsch

Janine Petzold – Gerd Habermann

Marcel Gouma – Patrick Schäfer

Henry Riehl – Sarah Romahn

Die Sportsman ET wurden kräftig von Gremlins heimgesucht, weswegen bei der letzten Qualirunde am Sonntag nur noch Herrmann, Teuween und Esse übrig waren.

Die Eliminations fingen an, Juniors sind Runde 1 gefahren, Pro ET war mittendrin…Tja und dann hat der Regen gegen 10 Uhr dem ganzen Spektakel ein Ende gesetzt. Es hat richtig geschüttet und eine Regenwahrscheinlichkeit von 90% für den Rest des Tages kann nur eins bedeuten: Rainout, Abbruch.

Sehr bedauerlich, aber als Dragracer oder Fan kennt man das Spielchen leider nur zu gut. Regen hin oder her, ich war froh, endlich mal wieder einen Renntag erleben zu können. Schau mer mal, was dieses Jahr noch geht und hoffen wir auf eine komplette Saison 2022 ohne Absagen.

An dieser Stelle vielen Dank an alle Organisatoren und Teams für die gute Zeit, vor allem Hillbilly Hellfire Racing!

Keep on Racing und bis bald mal wieder, euer Harry Poppe (nicht Hirsch), Text und Bilder.

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